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Ackerschachtelhalm bekämpfen

Nachdem auf dieser Seite die wohltuende Wirkung des Ackerschachtelhalms schon desöfteren hervorgehoben wurde, wenden wir uns heute einem Thema zu, dass gänzlich in die entgegengesetzte Richtung geht: Der Ackerschachtelhalm als "Unkraut" bzw. unerwünschte Begleitpflanze.

Ackerschachtelhalm ist schwer, loszuwerden

Leider ist der Ackerschachtelhalm für viele Gärtner und Gartenliebhaber ein Graus: Er breitet sich schnell aus und besetzt große Flächen. Zudem ist er recht schwierig zu entfernen bzw. in den Griff zu bekommen.

Acker-Schachtelhalm verbreitet sich vor allem über seine Rhizome, etwa wie Maiglöckchen und andere rhizombildende Pflanzen. Dieses unter der Oberfläche wachsende Sprossengeflecht ist nicht mit Wurzeln zu verwechseln. Beim Ackerschachtelhalm sind diese Rhizome bis zu zwei Meter unter der Oberfläche zu finden - beim Maiglöckchen zum Vergleich reichen diese selten tiefer als 50 Zentimeter. Die Rhizome des Ackerschachtelhalms können bis zu einem Meter weit kriechen. Damit wird schnell klar, das zur Entfernung einer einzelnen Pflanze im Prinzip bis zu vier Kubikmeter Erdreich nach Rhizomen durchsucht werden müsste.

Neben der Verbreitung über Rhizome bilden die fertilen Triebe im Frühjahr Sporen, die die Pflanze leicht über den Wind weit verbreiten können. Allerdings lässt sich die Sporenbildung leicht vermeiden, da die sporenbildenden Triebe nur vor den "laubbildenden", grünen Trieben erscheinen, beige-braun sind und nur die Sporenähre besitzen - diese sind leicht zu erkennen und bevor sie Sporen gebildet haben, zu entfernen. Typischerweise werden die sporentragenden Triebe nur fünf bis zwanzig Zentimeter hoch - selten bis zu vierzig Zentimeter.

Um Ihnen die Arbeit etwas zu erleichtern, haben wir hier die besten Tipps zur Bekämpfung des Ackerschachtelhalms zusammengestellt:

Möglichkeiten zur Bekämpfung des Ackerschachtelhalms aus dem Internet

  1. Umgraben

    Für viele Gartenfreunde ist Umgraben die am naheliegendsten erscheinende Lösung zur Bekämpfung des Ackerschachtelhalms.
    Allerdings: Die Pflanze besitzt sehr starke und bis zu zwei Meter tief reichende Rhizomgeflechte. Dies macht es praktisch unmöglich, mit Hilfe eines Spatens den Ackerschachtelhalm vollständig zu bekämpfen. Dieses Vorhaben wird auch so in viel Arbeit ausarten - zumindest dann, wenn man nicht die nötigen Hilfsmittel zur Verfügung hat. Allerdings kann durch Umgraben oder Umpflügen dem Ackerschachtelhalm das Leben schwer gemacht werden. Er mag keine lockeren Böden und die Beschädigung der Pflanze und des Rhizomes muss auch der Schachtelhalm erst einmal ausgleichen.

    Fazit: Umgraben ist ein Hilfsmittel, aber keine endgültige Lösung.

  2. Essigessenz

    Ein Tipp, den man oft im Internet findet, ist das besprühen oder Übergießen des Ackerschachtelhalms mit Essigessenz. Dazu wird die im Handel erhältliche Essenz pur, d. h. ohne Verdünnung angewendet. Man füllt die Flüssigkeit in einem Pumpzerstäuber und sprüht damit den Ackerschachtelhalm großzügig ein. Alternativ kann man das Kraut auch komplett übergießen, dann werden allerdings recht große Mengen an Essigessenz benötigt.
    Problematisch ist auch hier das Rhizomgeflecht, das man sicherlich eher nicht mit der Essigessenz erreichen wird. Dennoch kann durch die Essigessenz der pH-Wert des Bodens verändert werden und so der Ackerschachtelhalm in seiner "Wohlfühlzone" gestört werden. Aber auch andere, erwünschte Pflanzen mögen die (Über-)Säuerung des Bodens meist nicht.

    Fazit: Zwar wird keine Chemie eingesetzt, aber der Einsatz von Essig kann den Boden bzw. anderen Pflnazen schädigen. Wenn man nicht genau weiß, was man macht, ist das keine gute Idee.

  3. Chemische Mittel alias Unkrautvernichter

    Kurioserweise zeigt sich der Ackerschachtelhalm gerade bei chemischen Unkrautvernichtern, die ansonsten wesentlich größere Wirkung erzielen als "sanfte" Hausmittel, besonders widerstandsfähig. Es ist bis heute kein solches Mittel bekannt, das ihn wirklich dauerhaft vertreibt und für die Anwendung im Garten zugelassen wäre. Die "üblichen Verdächtigen" können sein Wachstum bremsen und auch mal kurzeitig vertreiben - im nächsten Jahr wird der Ackerschachtelhalm vermutlich wieder da sein.

  4. Kochsalz

    In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der Ackerschachtelhalm an unerwünschten Stellen durch die Gabe von gewöhnlichem Kochsalz erfolgreich bekämpft werden kann. Dazu einfach einige Esslöffel Kochsalz direkt auf die Pflanze streuen. Noch besser wird das Ergebnis, wenn die die Erde um die Wurzel etwas entfernen und das Salz dort hin streuen.
    Diesen Tipp habe ich im Internet gefunden, aber nicht getestet. Ob er wirkt oder schadet, kann ich daher nicht aus eigener Erfahrung sagen. Im Grunde dürfte das gleiche gelten, wie beim Einsatz von Essig.

  5. Kochendes Wasser

    Beinahe jede Pflanze lässt sich mit kochendem oder zumindest sehr heißem Wasser schädigen oder abtöten. Wenn man genügend Wasser einsetzt, erreicht die Hitze auch eine gewisse Bodentiefe. Besonders unerwünschte Gräser in Fugen kann man so gut loswerden. Dass man die tief sitzenden Rhizome des Ackerschachtelhalms vollständig erreicht, darf bezweifelt werden. Aber zumindest hat man keine Chemie eingesetzt und den Boden nicht nachhaltig geschädigt.

  6. Boden mit Kalk düngen

    Wer sich etwas länger mit der Bekämpfung des Ackerschachtelhalms Zeit lassen kann, der düngt seinen Boden mit Kalk (Calciumcarbonat). Das entzieht der Pflanze auf Dauer die Lebensgrundlage und sorgt dafür, dass die Population auf natürliche Weise zurückgeht. Allerdings muss man dafür mehrere Monate bis Jahre Zeit einplanen. Ein echter Langzeittipp also - durch den Einsatz von Kalk wird der Boden basischer, sprich: der pH-Wert steigt, da Kalk mit den im Boden vorhandenen Säuren reagiert. Eine gleichzeitige Anwendung von Essigessenz und Kalk schließt sich also auf jeden Fall aus.

  7. Boden düngen

    An einigen Stellen wird berichtet, dass man Ackerschachtelhalm durch die regelmäßige Gabe von Dünger vertreiben kann - auf gut gedüngtem Boden mag er nicht so recht gedeien, weshalb er vielfach in der Landwirtschaft als Ackerrandgewächs verschwunden ist. Dieser Tipp ist leicht und relativ gefahrlos umzusetzen. Ein wenig "Mist" oder notfalls auch Kunstdünger in normaler Dosierung ist leicht aufgebracht und mit etwas Geduld und Glück kann der Ackerschachtelhalm verschwinden.

Wichtig: Ursachen bekämpfen

Wichtig ist, wenn man mit dem einen doder anderen Tipp oben einen Teilerfolg erreicht hat oder sogar den Ackerschachtelhalm restlos entfernt hat, muss man die Grundlagen beseitigen. Der Ackerschachtelhalm gilt als Zeigerpflanze für Staunässe und/oder verdichteten, festen Boden. Diese Situation begünstigt sein Wachstum, da er mit diesen Bedingungen gut klarkommt und andere Pflanzen verdrängt. Daher ist es ein wichtiger Schritt, nach seiner Beseitigung auch nach Möglichkeit etwas gegen Staunässe zu tun - soweit das möglich ist. Bei einem hohem Grundwasserstand wird das wohl nicht gehen. Dennoch kann man zumindest für einen lockeren Boden sorgen. Dies kann durch regelmäßige mechanische Auflockerung erfolgen oder auch durch Einbringen von entsprechenden Stoffen wie etwas Sand, Kompost, Torf usw. Diese Bedingungen gefallen dem Ackerschachtelhalm weniger, fördern die Population mit anderen, erwünschten Pflanzen und besetzen so die Flächen, bevor der Ackerschachtelhalm sich wieder ausbreiten kann. Natürlich muss man den "Rückfall" überwachen und bereits früh beispieslweise gegen die Sporentriebe des Ackerschachtelhalms tätig werden. Den Ackerschachtelhalm nachhaltig zu bekämpfen, ist keine einmalige Aktion sondern etwas für Ausdauernde.

Was tun mit dem Ackerschachtelhalm

So viel zu den Tipps und Tricks, den Ackerschachtelhalm als Umkraut zu bekämpfen. Unser zumindest teilweise ernstgemeinter Rat: Wenn nichts hilft, lernen Sie den Ackerschachtelhalm zu lieben und verwenden Sie ihn zum Wohle Ihrer Gesundheit. So leistet er den besten Beitrag für alle! Ackerschachtelhalm muss man nicht bekämpfen, denn man kann ihn im Garten, in der Küche und auch sonst an vielen Stellen nutzbringend einsetzen. Wenn man in erntet, ist er auch nicht da...

Mönchengladbach, den

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